"Auslöser für die Verschärfung sind hohe Ausgaben bei den Heilmitteln"...
..."Die Krankenkasse AOK will an ihrer deutlich strengeren Abrechnungspraxis bei Rezepten aus Physiotherapie-Praxen weiter festhalten. Die Krankengymnasten aus dem Raum Freiburg wenden sich gegen die neue Vorgehensweise, bei der auch kleine formale Fehler dazu führen, dass die AOK kein Geld ausbezahlt (die BZ berichtete). "Unsere Ausgaben für Heilmittel liegen in Baden-Württemberg bei 96 Euro pro Versichertem. Bundesweit sind es bei allen Sozialversicherten im Schnitt dagegen nur 62 Euro", sagt Wolfgang Schweizer, Geschäftsführer der AOK Südlicher Oberrhein...."
http://www.badische-zeitung.de/aok-verteidigt-strenge-handhabe-bei-physio-rezepten
"Die Argumentation des Freiburger AOK-Chefs Schweizer ist ebenso abstrus wie krude.
AntwortenLöschenHeilmittelrezepte lediglich deshalb ohne Zahlung der erbrachten Leistungen einbezuhalten, weil der ausstellende Arzt ein i-Tüpfelchen vergessen oder an falscher Stelle eingefügt hat, ist modernes Raubrittertum.
Auch die Behauptung, es werde mehr verordnet, weil die Zahl der Therapeuten zugenommen habe, ist ebenso tollkühn wie falsch. Die Therapeuten verordnen die Heilmittel ja nicht selbst, sondern die Ärzte auf der Basis ihrer Diagnose.
Für die Öffentlichkeit interessant zu wissen, ist auch, daß die AOK nicht nur den Physiotherapeuten gegenüber so rüde und rücksichtslos handelt. Auch andere sogenannte Heilmittelerbringer, wie Ergotherapeuten und Logopäden, sind ebenso betroffen."
weitere wortmeldungen als zitat:.."16. Dezember 2010 - 15:16 Uhr
AntwortenLöschenDie Argumentation der AOK hinkt in der Tat gewaltig. Angeblich benötigt der AOK-Versicherte Heilmittel für 96,- € / Jahr. Herr Schweizer hat für die Vergleichszahl von bundesweit 62,- €/Jahr die Daten des ersten Halbjahres 2010 einfach verdoppelt. Ob diese Art der Extrapolation korrekt ist, darf bezweifelt werden. Korrekt wäre darüber hinaus gewesen, Vergleichswerte mit anderen Krankenkassen in Baden-Württemberg heran zu ziehen, damit die Daten aus dem selben Tarifgebiet stammen.
Tut man dies, und folgt dabei der vorgegebenen "Halbjahresextrapolation", dann ergibt sich für die Gesamtheit der gesetzlichen Krankenkassen in BaWü ein Ausgabevolumen von 73,- € für Heilmittel je Versicherten. Die Abweichung der AOK-Ausgaben können also entgegen der Aussage des Herrn Schweizer nur durch eine abweichende Morbidität zustande gekommen sein. Wohl dem, der seine Daten im Griff hat.
Richtig ist, dass aufgrund europäischer Rechtsprechung ungebremst weitere Leistungsanbieter zugelassen werden. Doch dieses Problem ist ein politisches und wird keinesfalls durch die administrative Blokade zu lösen sein. Die Mehrausgaben für Heilmittel sind jedenfalls anderen Umständen geschuldet: die Verlagerung von stationär nach ambulant ("blutige Entlassungen") und die demographische Entwicklung. Beide Faktoren wirken sich unmittelbar auf die Morbidität aus. Doch werden dem ambulanten Bereich die notwendigen, zusätzlichen Mittel hierfür vorenthalten.
Faktisch bleibt bei den Therapeuten ein erhebliches wirtschaftliches Risiko, wenn sie beispielsweise telefonisch Termine an AOK-Versicherte vergeben, da die von der AOK geforderte Verordnungsprüfung auf diesem Weg überhaupt nicht durchgeführt werden kann. Dieses Risiko wird sich zwangsläufig auf die AOK-Versicherten niederschlagen (müssen). Zumindest solange die AOK ein vernünftiges Clearingverfahren mit einem in sich abgeschlossenen Prüfschema blockiert (von wegen 26 Prüfkriterien - das sind nur die beispielhaft aufgeführten!).
Da bleibt für AOK-Versicherte und ihre Therapeuten nur zu hoffen, dass die Vernunft irgendwann zurückführt zu einer vertrauensvollen Vertragsparnterschaft.."
weitere wortmeldung als zitat: Teil 1:"16. Dezember 2010 - 15:16 Uhr
AntwortenLöschenDie Argumentation der AOK hinkt in der Tat gewaltig. Angeblich benötigt der AOK-Versicherte Heilmittel für 96,- € / Jahr. Herr Schweizer hat für die Vergleichszahl von bundesweit 62,- €/Jahr die Daten des ersten Halbjahres 2010 einfach verdoppelt. Ob diese Art der Extrapolation korrekt ist, darf bezweifelt werden. Korrekt wäre darüber hinaus gewesen, Vergleichswerte mit anderen Krankenkassen in Baden-Württemberg heran zu ziehen, damit die Daten aus dem selben Tarifgebiet stammen.
Tut man dies, und folgt dabei der vorgegebenen "Halbjahresextrapolation", dann ergibt sich für die Gesamtheit der gesetzlichen Krankenkassen in BaWü ein Ausgabevolumen von 73,- € für Heilmittel je Versicherten. Die Abweichung der AOK-Ausgaben können also entgegen der Aussage des Herrn Schweizer nur durch eine abweichende Morbidität zustande gekommen sein. Wohl dem, der seine Daten im Griff hat..."fortsetzung folgt
Zitatfortsetzung..."...Richtig ist, dass aufgrund europäischer Rechtsprechung ungebremst weitere Leistungsanbieter zugelassen werden. Doch dieses Problem ist ein politisches und wird keinesfalls durch die administrative Blokade zu lösen sein. Die Mehrausgaben für Heilmittel sind jedenfalls anderen Umständen geschuldet: die Verlagerung von stationär nach ambulant ("blutige Entlassungen") und die demographische Entwicklung. Beide Faktoren wirken sich unmittelbar auf die Morbidität aus. Doch werden dem ambulanten Bereich die notwendigen, zusätzlichen Mittel hierfür vorenthalten.
AntwortenLöschenFaktisch bleibt bei den Therapeuten ein erhebliches wirtschaftliches Risiko, wenn sie beispielsweise telefonisch Termine an AOK-Versicherte vergeben, da die von der AOK geforderte Verordnungsprüfung auf diesem Weg überhaupt nicht durchgeführt werden kann. Dieses Risiko wird sich zwangsläufig auf die AOK-Versicherten niederschlagen (müssen). Zumindest solange die AOK ein vernünftiges Clearingverfahren mit einem in sich abgeschlossenen Prüfschema blockiert (von wegen 26 Prüfkriterien - das sind nur die beispielhaft aufgeführten!).
Da bleibt für AOK-Versicherte und ihre Therapeuten nur zu hoffen, dass die Vernunft irgendwann zurückführt zu einer vertrauensvollen Vertragsparnterschaft."
ZITAT NUMMER 2 TEIL1 "Gerade diese AOK und deren Obere haben es nötig, bei den Versicherten zu sparen. Ein Blick an den Fahnenbergplatz 6 in Freiburg zeigt jedem, wo diese Kasse tatsächlich Sparpotenziale hat. Obwohl kaum eine Krankenkasse heute noch nennenswerten Publikumsverkehr hat, leistet sich diese Kasse mit schwäbischer Mentalität, wenn es um ihre Versicherten geht, einen prunkvollen Glaspalast, in dem es wohl den Führungskräften wohler ist, als in einer kleinen Geschäftsstelle einer privaten Krankenkasse. Doch die AOK ist für ihre Versicherten da, nicht für ihre Vorstände.
AntwortenLöschenEs ist töricht, ausgerechnet die Physiotherapie unter Druck zu setzen, deren Arbeit ganz entscheidend dazu beiträgt, dass gesundheitliche Schäden schon zu beheben sind, lange bevor teure Medikamente zum Einsatz kommen müssen. Aber woher sollen die Verantwortlichen der AOK das auch wissen? Buchführung und Medizin sind eben nicht unbedingt verwandte Fachgebiete.
Statt teure Werbefeldzüge mit allerlei dummen Sprüchen zu veranstalten, stünde es dieser AOK gut an, für die Gesundheit ihrer Versicherten da zu sein. Sparen können die Vorstände bei sich selbst, denn die sind weitgehend entbehrlich."....FORTSETZUNG
TEIL2 VON ZITAT 2..."„Der 26-Punkte-Katalog, den die AOK im Frühjahr an die Krankengymnasten verschickt habe und der darlege, was dabei alles abzuchecken ist, sei darum sinnvoll.“
AntwortenLöschen26 Punkte, ja sind die noch zu retten? Der Physiotherapeut hat zu heilen und nicht dümmliche Formulare auszufüllen.
MERKE: Man muss heute nicht mehr unbedingt bei der AOK versichert sein. Andere Mütter haben auch schöne Töchter.
"Regel ist Regel."
Nur ist die AOK nicht der Gesetzgeber, Herr Schweizer, auch wenn ihr schon immer der miefige Geruch einer Behörde anhängen möge.
Wenn jemand im 21.Jahrhundert die Formulierung „Doch wo kämen wir hin, wenn ….“ In den Mund nimmt, stellt sich die Frage, ob der Mann am richtigen Platz ist."
ZITAT 1 UND ZITAT 2 aus http://www.badische-zeitung.de/aok-verteidigt-strenge-handhabe-bei-physio-rezepten#kommentare
AntwortenLöschenZITAT NR. 3:"Die AOK als Körperschaft des öffentlichen Rechts verstößt mit den Kürzungen wegen Lapalien gleich gegen mehrere Rechtsgrundsätze.
AntwortenLöschenZuallererst ist sie ihren Patienten/Versicherten verpflichtet, durch ihr Verhalten gefährdet sie aber deren Versorgung.
2. ist sie dem Allgemeinwohl verpflichtet, sprich der Gesundheit der Allgemeinheit, diese wird durch ihr unmotiviertes Kürzungsverhalten verringert, da Patienten gefahr laufen, die näötigen Behandlungen nichtmehr oder verspätet erhalten. Was nebenbei auch noch die Kosten für die Allgemeinheit unnötig erhöht.
Nach eigenem Bekunden spart die AOK bei ärztlich verordneten und damit medizinisch notwendigen Leistungen.
Das allen ist Aussage genug und der größte Skandal in der Geschichte der Sozialversicherung.
Die AOK hat ihren ureigensten Auftrag hier total vergessen und spricht sich damit eigentlich selbst die Daseinsberechtigung ab. Nicht mehr und nicht weniger.
Ein seit Kaiserszeiten in der deutschen Rechtssprechung bestehender Grundstz zum Verhalten bei offensichtlichen und damit nichtigen Fehlern wird einfach beiseite gewischt.
ZITAT NR 4: "Leider ist es so, daß das was die AOK hier tut nicht nur den Therapeuten schadet sondern insbesondere den Patienten! Es kann nicht sinnvoll sein da zu sparen wo man den Patienten wirklich helfen kann!!"
AntwortenLöschenZITAT NR5 "Seit es die Heilmittelrichtlinien gibt tun die Therapeuten alles irgendmögliche um korrekte Rezepte zu erhalten und abzurechnen. Jeder will den Lohn für seiene getane Arbeit. Den Therapeuten also zu erklären, sie sollen doch die Rezepte besser prüfen ist Eulen nach Athen tragen ;)
AntwortenLöschenEs geht hier um was ganz anderes. Die AOK will auf Kosten der am schwersten Erkrankten sparen und verdreht ein Urteil, in dem nur steht , die Rezepte müssen richtig ausgestellt sein, dazu, schlicht und einfach jegliche an den Haaren herbeigezogenen Fehler dazu zu nutzen, sich um die Bezahlung zu drücken.
Die Therapeuten sollen die AOK fittmachen für einen unsinnigen Wettbewerb, bei dem der Patient als erstes auf der Strecke bleibt.
Zum Thema Fehler. Ja, auch Therapeuten sind nicht unfehlbar und übersehen mal eine Kleinigkeit. Sie deshalb um ihren wohlverdienten Lohn zu bringen, ist aber eine Ungeheuerlichkeit."