Das Erdbeben in Japan hat auch zu schweren Schäden in einigen Atomkraftwerke geführt. In einem Meiler sollen die Brennstäbe bereits zwei Meter aus dem Kühlwasser ragen. Um den steigenden Druck im Reaktor zu reduzieren, wollen die Behörden radioaktiven Dampf freisetzen. Tausende Menschen werden evakuiert.
Nach dem Erdbeben in Japan macht der Zustand der Kernkraftwerke in der Region massive Sorgen. Ministerpräsident Naoto Kan rief den atomaren Notstand aus. Zwar wurden alle Anlagen in der betroffenen Region sofort automatisch heruntergefahren. Das Erdbeben führte dennoch zu Störfällen in zwei Atomkraftwerken: Im Kraftwerk Onagawa kam es in einem Nebengebäude zu einem Brand, der inzwischen wieder gelöscht ist. Dramatisch droht sich die Lage im Atomkraftwerk Fukushima zu entwickeln: dort ist das Kühlsystem komplett ausgefallen. Nach Angaben der Behörden trat jedoch keine Radioaktivität aus. Der Betreiber Tokio Electric Power Co. (Tepco) bestätigte allerdings, dass der Wasserstand in den Reaktoren des AKW abnahm. Damit besteht die Gefahr, dass die normalerweise von Kühlwasser umgebenen Brennstäbe trocken gelegt werden. Nach Informationen der Umweltschutzorganisation Greenpeace sollen die Brennstäbe bereits zwei Meter aus dem Wasser ragen.
Inzwischen steige der Druck in einem Reaktor des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi. Das meldete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Betreiberfirma. Im Turbinenhaus des Kraftwerks steige die Strahlung. Tepco versuche, den Druck zu verringern, hieß es in einer Meldung der Agentur Jiji. Dabei könnte auch Strahlung nach außen gelangen, berichtete die Wirtschaftszeitung „Nikkei“. Um den steigenden Druck zu reduzieren, wollten die Behörden leicht radioaktiven Dampf freisetzen, meldet die Nachrichtenagentur AP.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/lage-im-atomkraftwerk-fukushima-spitzt-sich-zu/3941300.html
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