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Nach Beinbruch wegen Plateauschuhen: Kim Jong-un droht mit Vergeltungsschlag gegen Zalando
// Die Tagespresse
Erneut Säbelrasseln aus Nordkorea – diesmal jedoch nicht gegen die USA, sondern gegen den deutschen Schuh-Versandhändler Zalando. Von dort hatte Kim Jong-un nämlich seine Plateauschuhe bestellt, mit denen er im Juni stürzte und sich dabei beide Knöchel brach.
Das Corpus Delicti
„Erneut zeigt der imperialistische Westen seine hässliche Fratze", erklärte eine Nachrichtensprecherin im Staatsfernsehen. „Unser lieber Führer, Genosse Kim Jong-un, wurde Opfer eines hinterlistigen Attentats."
Nachdem sich die Sprecherin Tränen weggewischt hatte, fuhr sie fort: „Seine Plateauschuhe, die er trug, um sein Volk mit noch größerem Weitblick zum Wohlstand zu führen, waren manipuliert."
An jenem verhängnisvollen Tag wollte Kim ein Meeresfrüchtebuffet inspizieren. Als er sich gerade über einen Teller Shrimps beugte, nahm das Unglück seinen Lauf.
„Plötzlich gab sein linker Fuß nach und knickte krachend um." Nur durch das Herbeieilen von 37 umstehenden Generälen konnte ein Sturz des Diktators gerade noch verhindert werden.
„Trotz des Attentats bestand unser geliebter Führer darauf, die Inspektion des Buffets – gestützt von seinen Generälen – zum Wohle des Volkes fortzusetzen." Erst nachdem auch das Dessertbuffet eingehend inspiziert war, begab er sich in ärztliche Behandlung.
Kim selbst befindet sich bereits am Weg der Besserung. Um auch im Spital größer zu wirken, verweigerte er allerdings Krücken und geht stattdessen auf Stelzen.
„Zalando wird für diese niederträchtige Tat büßen", so die Sprecherin weiter. Sämtliche Raketenköpfe seien auf die Konzernzentrale in Berlin gerichtet. Ein „dritter Weltkrieg" könne nur dann abgewendet werden, wenn die deutsche Regierung den „Herrn Zalando" ausliefere, damit er „nach einem fairen Gerichtsverfahren" den Hunden zum Fraß vorgeworfen werden könne. Sollte Deutschland den Forderungen nicht nachkommen, droht Nordkorea mit einer noch drastischeren Drohung.
Politologe Peter Filzmaier wertet die Tatsache, dass Kim Jong-un noch Plateauschuhe trägt, als Beleg für die Rückständigkeit des Landes: „Die sind doch schon lange nicht mehr angesagt. Die Jungen von heute tragen doch alle diese Glockenhosen, oder?"
Zalando wollte sich zu dem Fall bisher nicht äußern. Allerdings wurden sämtliche Plateauschuhe im Sortiment mit der Aufforderung versehen, die Schuhe auszuziehen bevor man sich über Meeresfrüchtebuffets oder Raketenabschusssysteme beugt.
(Idee: Jürgen Marschal. Text: FJ)
Der Artikel Nach Beinbruch wegen Plateauschuhen: Kim Jong-un droht mit Vergeltungsschlag gegen Zalando erschien auf Die Tagespresse.
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