Die Lage im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi hat sich wieder verschlechtert. Aus den Reaktorblöcken 2 und 3 stiegen wieder Wolken aus Rauch oder Wasserdampf auf; der Einsatz zur Kühlung der Reaktoren und Brennelemente wurde deshalb zeitweilig unterbrochen. Aus der japanischen Regierung und der Atomaufsichtsbehörde NISA verlauteten indes unterschiedliche Einschätzungen: Während Industrieminister Banri Kaeda sagte, er habe nicht den Eindruck, dass es Fortschritte gebe, äußerte ein Sprecher der Atomaufsichtsbehörde, es sei unwahrscheinlich, dass die Lage sich verschlechtern und in Richtung auf eine Kernschmelze entwickeln werde.Rund 40 Kilometer nordwestlich des Reaktors wurden am Dienstag um das 400-fache erhöhte Strahlenwerte gemessen. Das teilte das japanische Wissenschaftsministerium mit, berichtet der Fernsehsender NHK. Bereits am Montag waren im Boden, in fünf Zentimetern Tiefe, stark erhöhte Cäsium- und Jodwerte festgestellt worden. Die Belastung mit dem krebserregenden Isotop Jod-131 liege 430 mal über dem Wert, der normalerweise im Boden gemessen wird, erklärte Keigo Endo von der Gunma Universität. Der Wert lag bei 43.000 Becquerel pro Kilogramm Boden. Die Belastung mit Cäsium-137 lag mit 4.700 Becquerel um das 47-fache über dem Normalwert. Der Ort, an dem diese Werte gemessen wurden, liegt 20 Kilometer außerhalb der Evakuierungszone. Endo erklärte, die Strahlenbelastung überschreite die erlaubte Jahreshöchstdosis um das Vierfache, eine akute Gesundheitsgefährdung bestehe derzeit jedoch nicht.
http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/Doc~EBFCCA200BBE742728DE1743393096EFF~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
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