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Freitag, 11. März 2011
Erdbeben, Brände, Tsunami Mehr als tausend Tote in Japan #tsunami #flutwelle #erdbeben #japanquake #japan #gau
Allein in der von einer zehn Meter hohen Flutwelle überrollten Stadt Sendai im Nordosten seien 200 bis 300 Leichen am Strand gefunden worden, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Jiji. In Fernsehberichten war zu sehen, wie die Wassermassen Schiffe, Autos und Trümmer vor sich her in die Stadt schoben, in der rund eine Million Menschen leben.
Nach Polizeiangaben wurde ein Schiff mit etwa 100 Menschen an Bord fortgespült. In der Küstenregion Miyagi im Nordosten verschwand der Nachrichtenagentur Kyodo zufolge ein Zug mit einer unbekannten Zahl an Passagieren, der von der Flutwelle erfasst worden war. Die Erschütterungen waren auch in der rund 380 Kilometer vom Epizentrum entfernten Hauptstadt Tokio deutlich zu spüren. Die erdbebensicher gebauten Wolkenkratzer schwankten minutenlang.
Erstmals in der Geschichte des Landes rief die japanische Regierung den nuklearen Notfall aus. Elf von landesweit 55 Atomkraftwerken hätten sich automatisch abgeschaltet. Im AKW Fukushima im Nordosten fiel das Kühlsystem aus. Experten zeigten sich sehr beunruhigt. Im allerschlimmsten Fall drohe eine Kernschmelze, sagte Sven Dokter, Sprecher der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit in Köln. In einer Atomanlage in Miyagi brach ein Feuer aus. Ein Brand in einem Turbinengebäude des Akw Onagawa wurde nach einigen Stunden gelöscht. Die Behörden versicherten, dass aus keiner Anlage im Land radioaktives Material ausgetreten und der Notfall nur ausgerufen worden sei, um schnell reagieren zu können. Vorsichtshalber wurden aber tausende Menschen aus der Region evakuiert. Ein weiterer Brand wurde aus einer Ölraffinerie im Großraum Tokio gemeldet. In einer Erdölfabrik bei Sendai kam es nach Medienberichten zu einer Explosion.
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/mehr-als-tausend-tote-in-japan/3942526.html
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