Japans Behörden haben den nuklearen Notstand in einem weiteren Atomkraftwerk ausgerufen - Onagawa. Japan hatte nach dem Erdbeben zunächst einen Unfall im Kernkraftwerk Fukushima Eins gemeldet, wo die Regierung mittlerweile eine Kernschmelze in zwei Reaktoren befürchtet.
13. März 2011In Japan haben die Behörden den nuklearen Notstand in einem weiteren Atomkraftwerk ausgerufen. Wie die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien mitteilte, sei für das Kraftwerk Onagawa wegen überhöhter Werte von Radioaktivität die niedrigste Notstandsstufe erklärt worden. Japan hatte nach dem schweren Erdbeben vom Freitag zunächst einen Unfall im Kernkraftwerk Fukushima Eins gemeldet, wo die Regierung mittlerweile eine Kernschmelze in zwei Reaktoren befürchtet.
Nach Angaben eines Regierungssprechers sei es am Sonntag im Reaktor drei des beschädigten Atomkraftwerks Fukushima Eins (Daiichi) zu einer teilweisen Kernschmelze gekommen. Wie bereits zuvor am Reaktor Nummer eins sei die Kühlfunktion ausgefallen. Durch das schwere Erdbeben vom Freitag waren in Fukushima Eins sowohl am Block 1 als auch am Block 3 die Kühlsysteme beschädigt worden.Um eine Kernschmelze zu verhindern, pumpen Einsatzkräfte Meerwasser in die beschädigten Reaktoren, um den Ausfall der Kühlsysteme zu kompensieren. Durch Salzwasserzufuhr seien die Brennstoffstäbe inzwischen wieder im Wasser, sagte der Sprecher. Es könne allerdings sein, dass sich dadurch Wasserstoff unter dem Dach angesammelt habe. Sollte es wie beim Reaktor Nummer Eins zur Explosion kommen, könne der Reaktor dem widerstehen. Es gebe keine Notwendigkeit neuer Evakuierungsmaßnahmen. Am Samstagnachmittag hatte sich in dem Atomkraftwerk Fukushima bereits eine Explosion ereignet, die das Gebäude rund um Block eins zerstörte. 22 Menschen mussten wegen erhöhter Radioaktivität im Krankenhaus behandelt werden. Rund 215.000 Menschen im Umkreis des Kraftwerkes und des gleichfalls beschädigten Kernkraftwerks Fukushima Zwei wurden bislang evakuiert.
Ministerpräsident Kan: Größte Katastrophe seit 1945
Ministerpräsident Naoto Kan wandte sich am Sonntag in einer Fernsehansprache an die Bevölkerung. Er rief zum Energiesparen auf. Die Regierung plane, ab Montag in Tokio und anderen Städten zeitweise den Strom abzuschalten und zu rationieren. Kan bezeichnete die Erdbebenkatastrophe als größte Krise des Landes seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Probleme in den japanischen Atomanlagen unterschieden sich aber grundlegend von der Katastrophe im ukrainischen Tschernobyl vor 25 Jahren.Angesichts der drohenden Stromknappheit bat Japan Russland um zusätzliche Lieferungen von Flüssigerdgas.
http://www.faz.net/s/RubB08CD9E6B08746679EDCF370F87A4512/Doc~E3C4F5BFD45A54BF1B6BE2B0065110B18~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
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