Freitag, 11. März 2011

Regierung erklärt Notstand in Atomanlage Tsunami-Katastrophe in Japan

Japan ist von einem verheerenden Erdbeben getroffen worden: Es gibt Dutzende Tote und Verletzte. Flughäfen sind zerstört, Ölraffinerien stehen in Flammen. In einem Atomkraftwerk ist ein Feuer ausgebrochen, jetzt hat die Regierung dort den Notstand ausgerufen.
Tokio - Japan ist von dem stärksten jemals gemessenen Erdbeben seiner Geschichte getroffen worden. Nach ersten Polizeiangaben kamen mindestens 32 Menschen ums Leben, befürchtet werden allerdings wesentlich mehr Tote. Mindestens 30 weitere Menschen würden noch vermisst, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo. In der Hauptstadt Tokio kamen laut dem Fernsehsender NHK zwei Menschen ums Leben, 45 wurden verletzt. Hinweise auf Opfer aus Deutschland gibt es es bisher nicht.

Im Minutentakt treffen in den Katastrophenzentralen Japans Meldungen über neue Schäden ein, TV-Sender zeigen verwüstete Landstriche und brennende Häuser. Augenzeugen zeigten ihre Filme im Internet. Sorge bereiten Nachrichten über Atomkraftwerke. Im AKW Onagawa ist an einem Turbinengebäude ein Feuer ausgebrochen. Dies erklärte der Betreiber der Anlage, Tohoku Electric Power. Die Teile sind vom Reaktordruckbehälter räumlich getrennt. Berichte über einen Austritt von Radioaktivität oder Verletzte lägen nicht vor. Die japanische Regierung hat den Notstand ausgerufen - das sei eine Vorsichtsmaßnahme, sagte Kabinettssekretär Yukio Edano.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) teilte mit, vier Atomkraftwerke in der Nähe des Erdbebengebietes seien aus Sicherheitsgründen abgeschaltet worden. In der Präfektur Fukushima an der nordostjapanischen Küste wurde laut der Nachrichtenagentur Kyodo der Alarm "abnormaler Zustand" gegeben - die zuständige Firma dementierte dies jedoch auf ihrer Web-Seite. Die Agentur Jiji meldet, dass im AKW Tepco Fukushima Daiichi das Kühlsystem ausgefallen ist.
In weiten Teilen des Landes fiel der Strom aus. Drei Präfekturen im Nordosten - Aomori, Akita und Iwate - lagen zeitweise komplett im Dunkeln, berichtete die Zeitung "Asahi" auf ihrer Web-Seite. Auch in der Präfektur Yamagata gebe es weitgehend keine Elektrizität.
Nachbeben in der japanischen Hauptstadt
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http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,750278,00.html 

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